Gesendet von admin am 24. April

Ich habe schon oft gehört, dass die meisten Zuchtkatzen völlig überzüchtet seien und viele ihrer natürlichen Instinkte verloren hätten. Ich habe seit 3 Jahren eine weiße Perserkatze, die ich mal von einer Dame „umständehalber“ übernommen habe. Pina ist wirklich ein recht phlegmatisches Tier, eben eine richtige Prinzessin. Sie liegt die meiste Zeit auf ihrem Lieblingsplatz im Sessel, wo sie entweder schläft oder das Geschehen um sich mit anscheinendem Desinteresse beobachtet. Manchmal, wenn eine Fliege im Raum ihre Kreise zieht, wird sie etwas wacher und versucht schonmal die Verfolgung aufzunehmen. Aber lange hält dieses Interesse nie an, wahrscheinlich ist sie einfach zu satt oder zu faul. Ich finde das auch nicht weiter schlimm, ich genieße einfach ihr ruhiges Wesen.

Ab und zu aber bekommt sie ihren Rappel und dann springt sie über Tische, Stühle und Schränke mit einer Behändigkeit, die ihr niemand zutraut. Erstaunlicherweise ist dabei auch noch nie etwas zu Bruch gegangen. Dieser Temperamentsausbruch hält so 5 min an und dann ist es wieder vorbei. Es ist manchmal schon beängstigend und ich muss immeer an Dr. Chekyll und Mr. Hyde denken.

Aber eigentlich wollte über ein Erlebnis berichten, dass die Theorie von der Überzüchtung von Rassekatzen und deren unterentwickelter Instikte widerlegt. Vorher sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass meine persische Prinzessin eine reine Wohnungskatze ist und bei ihrer vorherigen Besitzerin in harmonischer Gemeinschaft mit einem Wellensittich aufgewachsen ist.

Also eines Nachmittages kam ich wie immer von der Arbeit und hörte im Treppenhaus ein merkwürdiges Geräusch. Als ich in meinem Stockwerk angekommen war, sah ich einen Spatz, der sich ins Treppenhaus verflogen hatte und verzweifelt versuchte, den Ausgang zu finden. So flatterte er wohl schon eine Weile am Fenster herum. Ich wollte eben nur die Einkäufe in die Wohnung stellen und dem Vögelchen dann das Fenster weit öffnen. Doch kaum hatte ich einen Spalt weit die Wohnungstür geöffnet, sauste wie der Blitz meine Pina die Treppe hoch, und hatte mit einem Sprung den Vogel im Maul. Der hatte nicht einmal Zeit, einen letzten Piepser abzugeben. Durch einen gezielten Genickbiss war er sofort tot. Ohje! Als ich meinen ersten Schrecken überwunden hatte, wollte ich meiner sanften Pina das Vögelchen wegnehmen, aber falsch gedacht! Erst einmal rannte sie an mir vorbei und versteckte sich mit ihrer Beute unter dem Küchenschrank. Dabei machte sie ganz ungewöhnliche Laute, kein Fauchen, sondern eher ein wildes Knurren kam aus ihr hervor, sobald ich mich ihr näherte. Was mir noch mehr Angst machte, waren ihre blutunterlaufenen Augen. Was sollte ich tun?
Erst einmal ein paar Minuten abwarten und Luft holen. Vielleicht würde sie sich ja von allein beruhigen und die Beute fallen lassen. Doch auch nach einer Stunde hockte sie noch mit roten Augen und gruseligem Knurren unter dem Schrank. Da nahm ich kurz entschlossen den Besen und jagte sie hervor. Auf dem Balkon bekam ich sie dann zu fassen und entriss ihr unter Einsatz meines Lebens den toten Vogel.

Pina brauchte noch ca. 2 Stunden, um wieder zu ihrer gewöhnlichen Ruhe zurückzufinden. Was meint man denn dazu. Wie kann diese ruhige Hauskatze, die noch niemals gejagt hatte, mit einem einzigen Biss einen Vogel fangen und töten. Gut, der Spatz war vielleicht schon etwas erschöpft. Ich denke, dass die Instinkte bei allen domestizierten Tieren noch vorhanden sind, aber einfach mangels Bedarf nicht zum Vorschein kommen.

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